Uffizien - Portinari-Altar

Exhibition Piazzale degli Uffizi 6, 50122 Firenze, IT

Hugo van der Goes - Portinari-Altar Domenico di Michelino - Dante Andrea del Castagno - Fresken in Sant' Apollonia

Author: Johanna Strasser

3 Stations

Hugo van der Goes - Portinari-Altar

Piazzale degli Uffizi 6, 50122 Firenze, IT

Hugo van der Goes: 1435/40 (Gent)-1482 (Oudergem bei Brüssel)
Auftraggeber: Tommaso Portinari, Vertreter der Medici in Brügge

Technische Daten
- 274 x 652 cm
- Öl auf Holz
- ca. 1477-78

Mitteltafel: Anbetung des Kindes mit Maria, Joseph, Hirten und Engeln
Linker Flügel: Hl. Antonius und Thomas, Stifter Tommaso mit Söhnen Antonio und Pajallo
Rechter Flügel: Hl. Margarete und Magdalena, Frau des Stifters Maria Baroncelli und Tochter Margarete
Rückseite: Verkündigung mit Maria und Engel

Landschaft, Farbe
- sehr räumlich
- nicht geschichtet, sondern in die Tiefe gehend
- gekonnte Lichtführung
- satte Farben (Ölfarben)

Symbolismus
- Haus im Mittelgrund: Harfe im Tympanon – Haus Davids
- Garbe: Bethlehem – Haus des Brotes
- Blumen im Vordergrund: Feuerlilie (Blut der Passion), Schwertlilie (Unschuld), Nelke (Schmerzen Mariä), Akelei (Heiliger Geist)

Menschen
- nicht höfisch, sondern einfache Leute
- Bedeutungsperspektive
- schlicht, ernst, vornehm, natürlich
- Handwerker Josef, Hirten als Arbeiter
- Maria erschöpft, aber trotzdem edel
- nur die Heiligen Margareta und Magdalena haben kostbare Kleidung, sonst sehr schlicht

Domenico di Michelino - Dantegemälde

Piazza del Duomo 9, 50122 Firenze, IT

Abbildung 1: Übersicht
Abbildung 2: Detail - Buch
Abbildung 3 - Detail: Fegefeuer

Domenico di Michelino: 1417-1491, Florenz, u.a. Schüler von Fra Angelico
Bild entstanden 1465

Hintergrund
- Links: Hölle (Inferno) – Verdammte, Teufel, gelbe Fahne
- Mitte: Fegefeuer (Purgatorio) – Berg mit 7 Stufen für 7 Todsünden. Goldenes Tor. Seelen werden geläutert. An der Spitze Adam und Eva (irdisches Paradies), Sonne und Mond (himmlisches Paradies)
- Rechts: Florenz – Santa Maria del Fiore, Bargello, Palazzo Vecchio

Dante
- Rotes Gewand, Florentiner Kopfbedeckung, Lorbeerkranz
- Rechte Hand zeigt auf Hölle
- Linke Hand hält Göttliche Komödie, beleuchtet die Stadt Florenz

Buch: Die Hölle – 1. Gesang
Nel mezzo del cammin di nostra vita
mi ritrovai per una selva oscura,
ché la diritta via era smarrita.
Ahi quanto a dir qual era è cosa dura
esta selva selvaggia e aspra e forte
che nel pensier rino(va la paura!)

Auf halbem Wege unsers Erdenlebens
Musst ich in Waldesnacht verirrt mich schauen,
Weil ich den Pfad verlor des rechten Strebens.
Wie hart ist doch die Schildrung dieses rauen,
Verwachsenen wilden Waldes, voll von Schrecken;
Noch heute schafft Erinnrung mir solch Grauen!

Inskription
Qui caelum cecinit, mediumque imumque tribunal,
Lustravitque animo cuncta poeta suo,
Doctus adest Dantes, sua quem Florentia saepe
sensit consiliis ac pietate patrem.
Nil potuit tanto mors sava nocere poeta
Quem vivum virtus, carmen, imago facit.

Er, der vom Himmel sang, vom Fegefeuer und der Hölle,
wo die Seelen gereinigt werden, er überblickt alles im Geiste.
Hier ist unser Meisterdichter Dante, in dem Florenz oft
einen weisen und frommen Vater gefunden hat.
Keinen Schaden konnte der Tod einem solchen Dichter zufügen.
Sein Abbild, seine Tugend und sein Werk verschaffen ihm ewiges Leben.

Andrea del Castagno - Fresken Sant' Apollonia

Via Ventisette Aprile 1, 50129 Firenze, IT

Andrea del Castagno: 1418 (Castagno)-1457 (Florenz)

Maße: beide Fresken ca. 970 x 1000 cm

Letztes Abendmahl
- Mitte: Christus, Johannes, Petrus, Judas auf der anderen Seite
- Zeitgemäße und lokale Architektur – Kastanienholz, Terracotta-Fliesen,Pietra Serena (Florentinischer Stein), Marmorplatten

Passionsszenen
- Mitte: Kreuzigung mit trauernden Frauen
- Links: Auferstehung mit schlafenden Wächtern
- Rechts: Grablegung. Johannes umarmt Christus. Maria trauert. Magdalena weint.
- 6 Engel als Verbindung der drei Szenen
- Hintergrund: Toskanische Landschaft
- 1953 wurden Vorzeichnungen (Sinopien) freigelegt

Funktion
- Refektorium: Speisesaal
- Letztes Abendmahl allgegenwärtig
- Ablenkung vom Genuss des Essens, Fokus auf Leiden Christi